Was Sie zum Ablauf einer Hundevermittlung wissen sollten

Überlegungen vor der Anschaffung

Ein Hund soll her - was ist vorher zu bedenken?

  • Sind alle Familienmitglieder einverstanden? Ein Hund sollte nicht nur für die Kinder angeschafft werden und kein Geschenk sein für jemanden, der von seinem "Glück" nichts weiß.
  • Ist Hundehaltung erlaubt? Schriftliche Einwilligung vom Vermieter muss vorgelegt werden.
  • Ist meine Wohnung/Haus groß genug?
  • Steht ein Umzug an? Bin ich bereit, ggf. meine Wohnungs-, Haussuche auch nach dem Tier auszurichten und zu verzichten, falls Tiere nicht erlaubt sind?
  • Kann ein Hund finanziell unterhalten werden? (Futter, Steuer, Tierarzt, Versicherung). Ein Hund mit ca. 25 Kilo Gewicht kostet im Monat ca. EUR 80, inkl. Futter, Steuer, Versicherung und Impfungen...
  • Wo hält sich der Hund überwiegend auf, wo ist der Schlafplatz/Futterplatz?
  • Wer geht wann spazieren?
  • Was passiert mit dem Hund im Urlaub?
  • Kenne ich schon einen guten Tierarzt?
  • Ist meine Wohnung "hundesicher", d.h. Steinboden oder kann ich evtl. mit Unfällen auf dem Teppich leben?
  • Komme ich mit eventuellen Verhaltensproblemen klar, bzw. habe ich Lust/Zeit in eine Hundeschule zu gehen?

Es gibt sicher noch viel mehr, was man aufzählen könnte. Die Quintessenz des Ganzen ist einfach, dass man sich der vollen Verantwortung bewusst sein muss.
Wir wissen, wie leicht man sich von dem vielen Elend und den schlimmen Bildern im Internet, zu einer Spontanreaktion aus Mitleid verführen lassen kann. Mitleid ist allerdings keine gute Basis für eine langjährige Lebensgemeinschft mit einem Tier.

Ich bin berufstätig, kann ich einen Hund halten?
Viele Hundeliebhaber antworten hier mit einem klaren "Nein". Wir gehören nicht dazu. Es gibt allerdings ein paar wichtige Regeln zu beachten, wenn man jeden Tag lange nicht zu Hause ist. Wir beraten Sie gerne, da es hier keine pauschale Antwort gibt und es sehr vom Einzelfall und dem jeweiligen Hund abhängig ist. Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass Hunde sehr soziale Wesen sind, die ungern von ihren Familienmitgliedern getrennt sind, so dass man sich vor der Anschaffung überlegen sollte, wo der Hund im Notfall während der Arbeitszeiten unterkommen könnte, sollte er Schwierigkeiten mit dem Alleine bleiben haben.

Trotz guter Planung und Vorbereitung: ein Welpe passt nicht in einen Haushalt, bei dem alle Mitglieder berufstätig sind. Hundebabies brauchen ständig Betreuung und Nähe in den ersten Lebensmonaten. Ständig wechselnde Bezugspersonen, wie z.B. Hundesitter, sind für erwachsene Hunde ok aber für Welpen ist das keine Lösung. Wer arbeitet, sollte bereit sein, auf die Erfahrung mit einem Welpen zu verzichten und einen erwachsenen Hund adoptieren. 

Welcher Hund ist der Richtige?
In der Vielfalt der Hunderassen und Mischlinge ist es schon schwer, den richtigen Hund zu finden. Viele Rassen sind immer mal wieder in Mode.
Menschen, die nicht so aktiv sind oder nicht sehr viel Zeit für Bewegung haben, sollten von bestimmten Rassen absehen oder nur ältere Vertreter zu sich nehmen. Abstand nehmen sollte man in dem Fall von nordischen Rassen (Husky, Malamute und Co.), Windhundrassen (auch Podenco, Galgo und Co.), sowie viele Hütehunderassen (Border Collies, Mudis, Pumis). Auch manch kleiner Hund ist nicht zu unterschätzen, wie z.B. Jack Russell Terrier. Die eben aufgezählten Hunderassen sind sehr gut geeignet für Menschen mit viel Zeit und/oder sportlichem Engagement. Diese Hunde sind ideal für Agility oder ähnliche Hundesportarten.
Für ruhigere oder ältere Menschen empfehlen wir die Adoption eines älteren Hundes. Lesen Sie dazu gerne unsere Texte zur Adoption eines alten Hundes. 

Woher soll mein Traumhund kommen?
Gleich zu Anfang: es liegt in der Natur unserer Tätigkeit, dass wir nicht zu Hunden vom Züchter raten. Man muss sicherlich differenzieren und es gibt seriöse und unseriöse Züchter. Wir sind einfach nur der Auffassung, dass es schon mehr als genug "Tierwaisen" in allen Altersgruppen, Farben und Formen gibt. Die müssen zunächst ein Zuhause haben, bevor man über Züchter nachdenken sollte.
Wenn jemand sich trotzdem dafür entscheidet, dann bitte mit Bedacht. Bitte nicht auf unseriöse Kleinanzeigen melden und immer persönlich ohne Voranmeldung mal umsehen. In fast allen Hundezeitschriften gibt es viele Infos und Adressen von seriösen Züchtern, die auch dem Deutschen Züchterverband angehören.

Zweite Möglichkeit: Hunde von privat. Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Man sollte sich das Tier ansehen, mehr als eine Schutzgebühr sollte nicht zu entrichten sein und die Impfpapiere müssen in Ordnung sein.

Dritte und von uns favorisierte Möglichkeit ist das Tierheim. Fast alle größeren Städte haben ein solches und platzen aus allen Nähten. Die Formalitäten sind recht einfach, sofern der Hund schon mindestens 7 Tage im Tierheim verbracht hat (bei Fundhunden Pflicht). Die Gebühr richtet sich nach den angefallenen Kosten und beträgt normalerweise zwischen 100 und 300 Euro. Die Impfung des Tiers ist eingeschlossen. Die meisten Tierheime machen Vor- und Nachkontrollen beim zukünftigen Besitzer, um sicherzugehen, dass das Tier auch artgerecht untergebracht wird.
Entscheidet man sich für ein Tier aus dem Ausland, muss man eventuell mit Folgekosten rechnen. Man sollte auf jeden Fall die Kosten einer Laboruntersuchung durch ein Tropeninstitut nicht scheuen, falls das Tier aus Risikogebieten stammt. Ausführliche Untersuchungen des Blutes und Kots kosten zwischen 80 und 150 Euro.

Fragen zum Verhalten Ihres künftigen vierbeinigen Freundes:
Immer wieder werden wir gefragt, ob das jeweilige Tier sich mit Kindern, Katzen oder Kleintieren verträgt und/oder was das Tier schon alles kennt oder kann.
Fast alle Tiere im Tierheim sind Findelkinder, deren Vergangenheit wir nicht kennen. Wir können nur unseren Eindruck des Tieres im Tierheim weitergeben, also das Verhalten zu Artgenossen und zu den Betreuern. Wie sich das Tier in anderem Umfeld verhalten wird, wissen wir nicht.

Generell können wir für ein bestimmtes Verhalten keine Garantien übernehmen, da Verhalten je nach Umfeld variabel ist. Es ändert sich ständig und passt sich den gegebenen Umständen an. Richten Sie sich auf ein Tier ein, welches noch nichts gelernt hat, keine Kommandos kennt, nicht alleinbleiben kann und auch nicht unbedingt stubenrein ist. In vielen Fällen werden Sie positiv überrascht werden aber eventuell müssen Sie auch alles noch vermitteln oder sich bisher neuen Problemen stellen. Lust, Zeit und Mittel, um eine Hundeschule zu besuchen, sind gute Voraussetzungen, um für alles gerüstet zu sein.

Wie groß wird der Hund einmal?
Er sollte aber keinesfalls größer als ... werden.

Da es sich bei fast allen unseren Hunden um Fundtiere handelt, bei denen in der Regel ein oder beide Elternteile nicht bekannt sind, lässt sich diese Frage praktisch nicht 100 %ig beantworten. Wir können hier nur Erfahrungswerte vermitteln bzw. aufgrund bestimmter Rassekriterien, Schätzungen abgeben. Wenn für Sie eine bestimmte Größe von Bedeutung ist, z.B. aufgrund von Vermieterauflagen etc., können wir Ihnen nur empfehlen, sich für ein bereits ausgewachsenes Tier zu entscheiden.

Formalitäten
Innerhalb von zwei Wochen muss der Hund beim Einwohnermeldeamt bzw. Ordnungsamt gemeldet werden (Ordnungsamt nur bei 20/40 Hunden). Beim Ordnungsamt braucht man je nach Hund und nach örtlich geltendem Landeshundegesetz den Sachkundenachweis, Versicherungsnachweis und die Chipnummer. Bei "potentiell gefährlichen" Hunderassen zusätzlich ein polizeiliches Führungszeugnis. Hunde, die nicht in den Landeshundegesetzen erwähnt werden, müssen nur versichert und gechipt sein.

Der erste Kontakt

 Sie sind im Internet auf einen unserer Vierbeiner aufmerksam geworden, der Ihnen gefällt? 

Dann sollten Sie zuerst die folgende Selbstauskunft komplett ausfüllen und per Mail an die entsprechende Vermittlerin/den entsprechenden Vermittler des Hundes senden.

SELBSTAUSKUNFT (162 KB)

(Das Formular kann direkt online ausgefüllt werden. Nachdem Sie alle Angaben eingetragen haben, müssen Sie die Datei auf Ihrem Computer speichern. Beim Speichern wird der Dateiname Selbstauskunft_Canifair_ bereits vorgegeben. Bitte fügen Sie nach dem _ Ihren Nachnamen hinzu. Das erleichtert uns die Zuordnung. Das gespeicherte Formular senden Sie uns bitte dann als E-Mail-Anhang.

Warum ist eine so ausführliche Selbstauskunft notwendig?

Wir möchten sowohl für unsere Vierbeiner, aber auch für Sie, die optimale Kombination aus Hund und Hundehalter zusammenführen. Mit der Beantwortung der Fragen lassen sich schon eine Vielzahl der Fragen klären und die Bearbeitung kann schneller erfolgen und eine Menge an Rückfragen können bereits im Vorfeld minimiert werden.

Bitte bedenken Sie, dass unsere Vermittler alle berufstätig sind und Mails und Telefonate teilweise erst am Abend erledigen können.

Alles was wir bereits über die Hunde wissen, finden Sie im Vermittlungstext.

Während Sie auf die Antwort der Vermittler warten, nutzen Sie bitte die Zeit und informieren sich auf unserer Homepage über unsere Arbeit, über das Leben der Hunde im Tierheim, über die Reisekrankheiten die auftreten können und alles, was Sie sonst noch interessant finden.

Unsere Vermittlerin/unser Vermittler werden sich nach Sichtung Ihrer Angaben bei Ihnen melden und das weitere Vorgehen besprechen. Noch offene Fragen können gestellt und besprochen werden.

Wenn dann für beide Seiten der Vermittlung nichts im Weg steht, wird mit Ihnen ein Termin zur sogenannten Vorkontrolle abgesprochen. 

Die Vorkontrolle

Diese Kontrolle findet bei Ihnen zu Hause statt und wird von einem Mitarbeiter des Vereins oder einer ernannten Person durchgeführt. Hier geht es nicht darum, Sie persönlich zu "kontrollieren", ob ihre Wohnung aufgeräumt ist oder dergleichen, sondern vielmehr darum, Sie persönlich einmal kennen zu lernen, einfach noch mal ein Gespräch zu führen, zu sehen, wie das Tier bei Ihnen leben würde und eventuelle weitere Fragen zu klären. Hier werden Punkte besprochen wie z. B., ob eine Genehmigung des Vermieters zur Hundehaltung vorliegt, über welche Kenntnisse der Tierhaltung Sie verfügen, ob der neue Vierbeiner von der ganzen Familie positiv aufgenommen wird und bei Bedarf leisten wir auch Hilfestellung in Bezug auf die im Rahmen des Landeshundegesetzes erforderlichen Auflagen, die mit einer Anschaffung bzw. Haltung eines Hundes einhergehen (Tierhaftpflicht, Mikrochip, Anmeldung beim Ordnungsamt, Sachkundenachweis etc.).

Unsere Tiere haben allesamt kein schönes Leben gehabt und sollen ein Zuhause finden, in dem sie sich geborgen fühlen - insofern bitten wir um Verständnis, dass wir uns die Entscheidung nicht allzu leicht machen können. Nach einer positiven Kontrolle, anlässlich derer auch Ihre Fragen umfassend beantwortet wurden und wir Sie über alle uns bekannten Eigenschaften des Tieres informiert haben, wird mit Ihnen, wenn sich alle einig sind, im Rahmen der Kontrolle ein Schutzvertrag geschlossen.

Der Schutzvertrag, die Schutzgebühr ...und was mit ihr passiert

Ein solcher Vertrag regelt alle wesentlichen Punkte in Bezug auf die Haltung des Tieres. Diese dienen dem Schutz des Hundes, z.B. damit er nicht an Dritte verkauft wird, oder in einem Fall, wo Sie aus einer Änderung Ihrer persönlichen Lebensumstände heraus das Tier selbst nicht mehr halten können, der Hund auf jeden Fall wieder der Obhut des Vereins unterstellt wird - sprich an uns zurückgegeben wird.

Die Höhe der Schutzgebühr für einen erwachsenen Hund (ab 9 Monate) beträgt 450,- Euro, für einen jüngeren Hund sind es 400,- Euro. Liegen keine gesundheitlichen Einschränkungen vor, die eine Kastration nicht möglich machen, werden alle Tiere ab dem 9. Lebensmonat kastriert vermittelt. Ausnahmen, aufgrund von hohem Alter oder medizinischen Einschränkungen, werden wir mit Ihnen besprechen. Bei Erreichen der Geschlechtsreife von Welpen, empfehlen wir dringend eine Kastration. Diese ist vom neuen Halter durchführen zu lassen. Die Schutzgebühr ist vor Erhalt des Hundes auf das Vereinskonto des Vereins zu überweisen. Eine Barzahlung der Schutzgebühr ist nur in Ausnahmefällen und nach Absprache möglich. Die Schutzgebühr deckt einen Teil der entstehenden Kosten bei der Versorgung all unserer Vierbeiner und kommt ausschließlich denen zu Gute, die noch kein Heim gefunden haben.
Die Schutzgebühren bereits vermittelter Hunde ermöglichen sozusagen den Hunden vor Ort die Versorgung, die medizinische Betreuung etc. und schützen das Tier selbst gleichzeitig davor, von skrupellosen Menschen für "kleines Geld" eingekauft zu werden, um z. B. profitabel weiter veräußert zu werden.

Bitte haben Sie Verständnis, dass eine Ratenzahlung nicht möglich ist. Ein Hund kostet im Laufe seines Lebens möglicherweise viel Geld. Da ist die Schutzgebühr mit der geringste Anteil. Sollten Sie diese nicht zahlen können, ist ein eigener Hund vielleicht vorerst nicht für Sie geeignet. Ein weiterer Grund ist, dass wir als kleiner Verein, der ausschließlich durch ehrenamtliche Aktive existieren kann, kein Forderungsmanagement betreiben können und Rückstände nicht verwalten können. 

Wie kommt das Tier nun zu Ihnen? ... aus einer Pflegestelle in Deutschland / aus dem Ausland

aus einer Pflegestelle in Deutschland:
Sofern das Tier bereits in Deutschland in einer unserer Pflegefamilien lebt, wird man mit Ihnen einen Besuchstermin abstimmen, an dem Sie Ihr Tier kennenlernen können. Falls die Entfernung für Sie zur Pflegestelle nicht zu groß ist, steht auch mehrmaligen Besuchen nichts im Wege. Mitnehmen dürfen Sie Ihr Tier aber in der Regel erst, nachdem wir den üblichen Vorbesuch bei Ihnen gemacht haben und einen Schutzvertrag geschlossen haben. Falls Sie eine weite Anfahrt haben, erledigen wir die Formalitäten auch gerne völlig unverbindlich im Voraus, damit Sie frei entscheiden können, ob der neue Hausgenosse sofort mitreisen darf oder nicht.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir die Tiere im Normalfall nicht bringen können, da wir alle einen Beruf, eigene Tiere und viele, viele Vermittlungstiere haben, um die wir uns kümmern müssen. Wenn wir bei einem logistischen Problem helfen können, machen wir das jedoch gerne.

aus dem Ausland:
Nach Ihrer verbindlichen Zusage zur Adoption eines Tieres reservieren wir den Hund im Tierheim für Sie und er wird kastriert und gechipt. Den genauen Reisetermin Ihres Vierbeiners teilen wir Ihnen so schnell wie möglich mit. In der Regel fahren wir alle 4-6 Wochen nach Ungarn und das wäre auch Ihre maximale Wartezeit, die sich sicherlich lohnen wird.

Unsere Anfahrt erfolgt durch Österreich, über den Grenzübergang Passau, dann weiter über die A3 bis kurz hinter Köln. Je nach Fahrern ist die Fahrt dort am Endpunkt, aber ggf. holen Helfer dort Hunde ab und bringen sie weiter bis Dortmund, Kaarst oder Mönchengladbach. Generell sollten Sie Ihr Tier aber an der Reiseroute abholen können.

Die Übergabe der Hunde erfolgt unterwegs entlang der Autobahn an Raststätten, die für die Abholer möglichst günstig ausgesucht werden. Über Google Maps können Sie sich selbst schlau machen und sich den Abholpunkt anschauen und Ihre Anfahrt planen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir die Übergabepunkte ggf. etwas zusammenlegen müssen, damit die Fahrer nicht zu oft halten müssen. Die Fahrt dauert zwischen 15 und 18 Stunden und soll für die Hunde möglichst kurz gehalten werden.

Etwa eine Woche vor Ankunft Ihres Tieres bekommen Sie von uns eine detaillierte Übergabeliste mit den Treffpunkten und geschätzen Uhrzeiten. Am Tag der Anreise halten wir Sie über den Fahrtverlauf auf dem Laufenden und geben Ihnen eine genauere Ankunftszeit frühzeitig durch, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

In den Tagen nach der Ankunft werden wir verstärkt mit Ihnen Kontakt halten, bis Sie und der neue Hausbewohner sich aneinander gewöhnt haben und gut zurecht kommen.

Impfausweis, Gesundheitszeugnis, Blutuntersuchungen ...

Hunde, die aus dem Tierheim Miskolc stammen, werden vor Anreise auf die gängigsten in Ungarn vorkommenden Erkrankungen getestet und erhalten ausserdem ein allgemeines Blutbild.

Leider verschieben sich die betroffenen Gebiete, der früher nur im Mittelmeerraum vorkommenden Erkrankungen, immer weiter. Inzwischen bleibt auch Deutschland nicht verschont von Fällen der Babesiose und sehr selten auch Leishmaniose. In Ungarn sieht es ähnlich aus, allerdings ist Leishmaniose in Ungarn noch sehr unwahrscheinlich, bzw. es wurden nur vereinzelte Fälle in Südungarn gefunden, nicht aber in den anderen Regionen. Die meisten anderen Erkrankungen haben eine recht kurze Inkubationszeit und werden normalerweise vor Ort erkannt und behandelt. Trotzdem ist eine Infektion, die in der Regel über Zecken und im Fall der Leishmaniose über die Sandmücke erfolgt, auch am Tag der Abreise noch denkbar.

Eine garantierte Sicherheit gibt es also nicht.

Bitte lesen Sie dazu unsere detaillierten und aktuellen Informationen in der Rubrik "Hundherum gesund": Reisekrankheiten der Hunde

Alle uns bekannten gesundheitlichen Probleme eines Tiers, werden wir offen mit Ihnen besprechen. Wir übergegen die Tiere nach unserem besten Gewissen im beschriebenen Gesundheitszustand.

Bei Übergabe Ihres Vierbeiners erhalten Sie einen blauen EU-Heimtierpass mit den gültigen Impfungen und der Chipnummer Ihres Tieres. Ein Gesundheitszeugnis ist für die Einreise nicht mehr erforderlich. Es wird im EU-Pass lediglich vom behandelnden Tierarzt die Gesundheit des Tieres bestätigt.

Der Hund kommt an: was muss ich beachten und was dann?

Leider kommt es trotz sorgfältiger Vorarbeit, doch gelegentlich zur Rückgabe eines Tiers an uns. Das ist für alle Beteiligten schlimm und stellt uns vor große Probleme, weil oftmals zu lange gezögert wird, um Hilfe zu bitten und dann ganz schnell ein Platz für das Tier gefunden werden muss.
In den meisten Fällen scheitert das neue Zusammenleben an einer falschen Erwartungshaltung an das Tier und an Fehlern, die bei der Eingewöhnung gemacht werden.

Die Anreise und der erste Tag:
Bitte versetzen Sie sich in die Situation, die die Hunde erleben, wenn wir sie aus dem Tierheim abholen und zu Ihnen bringen. Wir, als völlig Fremde für die Tiere, holen sie aus der gewohnten und vertrauten Umgebung ab, setzen Sie wahrscheinlich für das erste Mal in ihrem Leben in eine Transportbox und gehen auf eine lange Fahrt, die von fremden Gerüchen und Geräuschen begleitet wird. Bei jedem Stop stehen viele fremde Menschen um den Wagen herum, die Hunde, die aussteigen, sind in großer Aufregung und Angst vor der fremden Umgebung und die, die in den Boxen bleiben, werden immer nervöser, weil sie nicht wissen, was mit ihnen passieren wird.

Wir versuchen, die Fahrt für die Tiere so stressfrei und angenehm wie möglich zu machen aber leider kann man den Tieren auch nicht erklären, dass jetzt alles gut wird.
Damit alles gut werden kann, sollten Sie, als Retter Ihres Hundes, darauf Rücksicht nehmen und zunächst alle Erwartungen, die Neugier und Vorfreude, aussen vor lassen. Geben Sie ihrem neuen Familienmitglied Freiraum und Ruhe, sich an die neue Umgebung und an Sie zu gewöhnen.

Bringen Sie bitte zur Abholung keine große Gruppe von Menschen mit und lassen Sie bereits vorhandene Haustiere zuhause. Auf einem Rastplatz ist nicht der Ort, um ein stressfreies Kennenlernen zu ermöglichen und die Neuankömmlinge wären damit völlig überfordert.

Nach der Übergabe, schauen Sie ob Ihr Hund sich etwas abseits vom Trubel lösen möchte und halten Sie sich ansonsten nicht mehr lange auf dem Rastplatz auf, sondern machen sich auf einen baldigen Heimweg, damit Ihr Hund sich etwas entspannen kann. Bitte passen Sie gut auf, dass das Tier sich nicht aus dem Halsband winden kann und sichern Sie es immer gut im Auto, damit es beim Öffnen der Türen oder des Kofferraums nicht herausspringen kann. Für die Anfangszeit empfiehlt sich, ein Geschirr anzupassen; besonders ängstliche Hunde sollten mit Geschirr und Halsband, doppelt gesichert werden.

Zuhause angekommen, lassen Sie Ihrem Hund bitte Zeit, alleine und in Ruhe die neue Umgebung zu erkunden. Falls Sie weitere Haustiere haben, halten Sie diese noch fern und geben Sie dem Neuankömmling erstmal alleine die Möglichkeit, sich zu orientieren.
Falls die Tageszeit es zulässt, führen Sie vorhandene Hunde und den Neuzugang, draußen, auf neutralem Gebiet, zusammen und gehen ein paar Schritte. Sollte es zu spät abends und ggf. schon dunkel sein, sperren Sie vorhandene Tiere zunächst weg und lassen Sie dem Neuling etwas Zeit, alles alleine zu erkunden. Ist das soweit passiert, lassen Sie den vorhandenen Hund dazu, bzw. wenn Sie bereits mehrere Hunde haben, lassen Sie die Tiere einen nach dem anderen dazu.

Sobald Ihr Hund seine erste Erkundung abgeschlossen hat, sollten Sie ihm eine leichte Mahlzeit anbieten. Für die ersten Tage empfehlen wir Schonkost, um Durchfall aufgrund des Stresses zu vermeiden. Reis, mit gekochtem Hühnchen und geriebenen Möhren hat sich immer bewährt. In den Tagen danach können Sie das von Ihnen ausgesuchte Futter, nach und nach hinzugeben.

In der Anfangszeit sollte Ihr Neuling getrennt von eventuell bereits vorhandenen Hunden gefüttert werden.
Je nach Verträglichkeit und Hundetyp, trennen Sie ggf. den neuen Mitbewohner über Nacht von den anderen Hunden, damit alle zur Ruhe kommen. Verlangen Sie von Ihrem Hund am ersten Tag/Abend nichts weiter, machen Sie keinen langen Spaziergang, fordern Sie keine Zuneigungsbekundungen des Hundes, sofern er dies nicht selbst anzeigt und überlassen Sie ihn am besten ganz seinen neuen Eindrücken und beobachten lediglich sein Verhalten.

Die Tage danach:
Sie werden feststellen, dass auch Hunde, die am Anreisetag extrem verschreckt und ängstlich waren, oftmals schon am nächsten Morgen wie ausgewechselt sind. Schimpfen Sie nicht, wenn das erste Geschäft ins Haus ging und machen Sie es kommentarlos weg.
Die ersten Tage sind extrem wichtig für Ihr künftiges Zusammenleben, denn jetzt findet Ihr Hund heraus, "wie der Hase läuft" im Zusammenleben mit Ihnen. Er beobachtet, lernt und passt sich an. Auf der anderen Seite erkennt er aber auch, wo er seine eigenen Regeln machen kann. So lange Ihr Hund sich nicht etabliert hat und noch keine Besitzansprüche an Sie und Ihr Heim stellt, haben Sie die besten Karten, Ihre eigenen Regeln zur Geltung zu bringen und das am besten von Tag eins an. Eine klare Struktur und deutliche Vorgaben, erleichtern Ihrem Hund sehr, sich zurechtzufinden und Ihr späteres Zusammenleben wird um einiges harmonischer laufen.

Bitte verabschieden Sie sich von der Idee, dass Hunde dankbar für ihre Rettung sind. Dankbarkeit, Unrechtsbewußtsein, Schuldgefühle sind von Menschen interpretierte Gefühle, die dem Hund fremd sind. Das Tier weiß nicht, dass Sie es gerettet haben und kann dafür weder Dankbarkeit zeigen, noch undankbar sein, indem es nicht gleich alles richtig macht. Der Hund macht lediglich aus jeder Lebenssituation für sich das Beste, weil das in der Natur für ihn lebenswichtig wäre.

Regelmässigkeiten haben für Hunde eine große Bedeutung. Auch, wenn Sie ggf. in den ersten Tagen oder Wochen, Urlaub genommen haben, gestalten Sie Ihre Tage so, wie es im normalen Alltag für Sie der Fall sein würde. Machen Sie zunächst häufigere, kurze Spaziergänge, damit Ihr Hund lernt, sein Geschäft draussen zu verrichten. Arbeiten Sie viel mit Lob, Leckerchen und Streicheleinheiten aber immer ohne Druck und Gewalt. Falls Ihr Hund alleine bleiben muß, üben Sie das von Tag 1 an. Grundsätzlich ist es immer hilfreich, wenn ein Tier problemlos einige Stunden alleine verbringen kann, auch wenn das meist bei Ihnen nicht erforderlich sein sollte. Es kann immer mal ein Besuch beim Arzt oder Ähnliches notwendig sein und dann hilft es sehr, wenn Ihr Hund gewöhnt ist, auch mal alleine zu sein. Verlassen Sie das Haus am ersten Tag mal für eine halbe Stunde und wiederholen Sie das regelmässig. Steigern Sie das in den ersten Tagen ruhig bis zu 4 Stunden. Wenn Sie das geschafft haben, klappen in der Regel auch mal 5 oder 6 Stunden.

Geben Sie Ihrem Hund zunächst eine Schonfrist und sind immer für ihn da, wird er nicht mehr verstehen, warum Sie ihn auf einmal verlassen und Verlustängste entwickeln. Am Anfang lernt er, dass es bei Ihnen und in seiner neuen Umgebung einfach so ist, dass Sie das Haus verlassen und immer wiederkommen. Er wird das als gegeben und Bestandteil seiner neuen Umgebung akzeptieren.

Natürlich gibt es immer Ausnahmen und Hunde, die aufgrund ihrer Vergangenheit vielleicht schon Verlustängste haben. In diesem Fall empfiehlt es sich, zusammen mit einem Hundetrainer, ein entsprechens Training zu erstellen, welches auf die Bedürfnisse Ihres Hundes abgestimmt ist.

Sonstige Tipps:
Sollten Sie sich einen besonders ängstlichen neuen Hausgenossen ausgesucht haben, geben Sie sich und den Hund viel Zeit. Lassen Sie den Hund auf Sie zukommen und halten sich selbst zurück. Laden Sie nicht gleich die ganze Verwandschaft in den Tagen nach der Ankunft des Hundes ein, um das neue Familienmitglied zu bewundern, sondern lassen Sie es langsam angehen.
Benutzen Sie keine Flexleine bei ängstlichen Hunden! Falls Ihnen die aus der Hand gleitet, poltert der Rollkasten für die Leine hinter dem Hund her und "verfolgt" ihn. Der Hund rennt vor dem Geräusch weg, kann ihm aber nicht entkommen und Sie nehmen sich jede Chance, an das Tier heranzukommen. Benutzen Sie lieber eine Schleppleine, die Sie anfangs in der Hand halten und später über den Boden schleifen lassen.

Füttern Sie Ihren ängstlichen Hund viel aus der Hand, um eine Bindung aufzubauen.
Haben Sie Kinder im Haus, gönnen Sie dem Hund einen Ruheplatz, der auch für die Kinder tabu ist. Vermitteln Sie Ihren Kindern, wie man liebevoll und respektvoll mit anderen Lebewesen umgeht.

Falls Sie bereits einen oder mehrere Hunde haben, erwarten Sie nicht, dass das neue Rudelmitglied sofort mit Freunde aufgenommen wird. Besonders, wenn ein Hund einen verstorbenen vierbeinigen Freund ersetzen soll, ist die Enttäuschung oft groß, wenn der eventuell trauernde, verbleibende Hund, "den Neuen" erstmal ablehnt. Man kann Sympathie oder Antipathie zwischen Hunden nicht planen. Wir erstellen ein Hunderudel nach unseren Vorstellungen und die Hunde müssen sich damit arrangieren. Manchmal entwickelt sich daraus eine große Hundefreundschaft und manchmal nur eine Koexistenz. Anfangs kommt es oft zu Rangstreitigkeiten, weil unklar ist, wer nun welche Position in der Rudelstruktur einnimmt. Es dauert seine Zeit, bis alle wieder ihren Platz gefunden haben.

Müssen Sie Hund und Katze aneinander gewöhnen, achten Sie immer darauf, dass die Samtpfote eine Rückzugsmöglichkeit hat, wo der Hund nicht hinkommt. Lassen Sie Hund und Katze möglichst nicht miteinander alleine. Ggf. ist ein Trenngitter (Kindergitter) hilfreich, durch das sich die Tiere sehen und riechen können, obwohl sie getrennt sind. Stellen Sie die Katze immer in der Rangfolge über den Hund. Füttern Sie sie zuerst und füttern Sie Ihren Hund am besten immer in Anwesenheit der Katze. Belohnen Sie beim Hund jede Art von erwünschtem Verhalten in Zusammenhang mit der Katze und unterbinden Sie unerwünschtes Verhalten.

Für den Fall, dass sich Probleme mit Ihrem Hund anbahnen, lassen Sie sie bitte nicht erst eskalieren. Sie können sich jederzeit an uns wenden und wir werden Ihnen raten, soweit es uns möglich ist, bzw. Sie bitten, eine Hundeschule oder einen Hundetrainer aufzusuchen, wenn wir Ihnen aus der Distanz nicht weiterhelfen können. Fast alle Probleme lassen sich gut und schnell lösen, wenn sie noch im Ansatz sind. Falsch etablierte Verhaltensweisen sind wesentlich schwerer und langwieriger wieder loszuwerden.

Geschafft:
Ihr Hund und Sie sind ein gutes Team, die Eingewöhnungszeit ist vorbei und der Alltag ist eingekehrt. Nun würden wir und das Team des ausländischen Tierheims uns sehr über Fotos und gerne auch eine kleine Geschichte von Ihnen und Ihrem Vierbeiner freuen.
Wir arbeiten alle ehrenamtlich und beziehen unsere Motivation ausschließlich aus den Feedbacks, die wir bekommen. Viele der Tiere begleiten wir über mehrere Jahre und das Schicksal jedes einzelnen liegt uns sehr am Herzen.

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